In der Region nimmt die Befürchtung zu, dass die Zulaufstrecke nicht rechtzeitig zur Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels fertig wird. Dies teilte nun jüngst das Rosenheimer Landratsamt mit. Es gebe zahlreiche unbeantwortete Fragen zur geplanten Zulaufstrecke durch das bayerische Inntal zum Brennerbasistunnel, die unter anderem bei den politisch verantwortlichen Mandatsträgern in der Region für zunehmende Verärgerung sorgen.

So soll der Präsident der Euregio Inntal, Professor Walter J. Mayr, Tirols Landeshauptmann Günther Platter und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe in einem Brief gebeten haben, ihr „politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen", damit es keine weitere Verzögerung beim Aus- und Neubau des grenzüberschreitenden Trassenabschnitts zwischen dem Inntal auf bayerischer Seite und Kundl in Tirol gebe.

Auch der Landtagsabgeordnete Otto Lederer betonte noch einmal die Dringlichkeit der Umsetzung dieses Großprojektes:

„Die Planungsphase zum Bau des Brennerbasistunnels auf deutscher Seite muss endlich beginnen. Wir müssen zu diesem Großprojekt auch einen vernünftigen Bürgerdialog führen. Doch nur mit genügend Zeit können alle Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Interessensgruppen eingebunden werden. Deshalb ist es wichtig, die Planungen jetzt zu beginnen. Ansonsten befürchte ich, dass wichtige Belange unter den Tisch fallen werden!“

Auch Rosenheims Landrat Josef Neiderhell nervt das Thema Zulaufstrecke zunehmend, wie er in einer Pressemeldung des Landratsamtes verlauten ließ. Seit Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Juni 2012 im Rosenheimer Landratsamt sei in Deutschland nichts passiert. Die DB Netz AG, die laut Staatsvertrag die Planungen mit der Infrastruktur AG der österreichischen Bundesbahn die Planungen abstimmen sollte, konstituiere Arbeitsgruppen und sonst nichts, schimpfte Neiderhell. Die Ausbauplanung müsse endlich beginnen, da sei er sich mit der Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig und den Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner einig.