"Frühstücke wie ein König, esse zu Mittag wie ein Edelmann und abends wie ein Bettelmann", lautet ein altes Sprichwort. Obwohl darin noch immer  viel Wahrheit steckt, vernachlässigen aber viele Menschen diese wichtige Mahlzeit des Tages – und leider auch immer mehr Schülerinnen und Schüler in Bayern, wie Studien ergeben haben. Dabei ist es gerade für sie besonders wichtig, gut zu frühstücken: Denn nur wer ordentlich frühstückt, kann in der Schule optimale Leistungen erzielen.
 
Frühstückangebote an bis zu 120 Grund- und Förderschulen           
 
Als Mitglied des Bildungsausschusses des Bayerischen Landtags und ehemaliger Lehrer freue ich mich deshalb sehr, dass der Bayerische Ministerrat jetzt die Eckpunkte des von Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung angekündigten Programms zur Einrichtung von betreuten Frühstücksangeboten an Grund- und Förderschulen beschlossen hat. Danach sollen im Rahmen eines dreijährigen Modellprojekts an bis zu 120 Grund- und Förderschulen betreute Frühstückangebote unterstützt werden.
Das Modellprojekt wird deshalb durchgeführt, weil hinter der Tatsache, dass immer mehr Kinder immer häufiger ohne Frühstück in die Schule kommen, oft finanzielle Gründe oder hohe soziale Belastungen im Elternhaus stehen. Weil aber gerade für Kinder im Grundschulalter ein Frühstück so wichtig ist, wird den Grund- und Förderschulen, die einen erkennbaren Bedarf an einem Frühstücksangebot haben, ein solches ermöglicht. Dem liegt auch die Überlegung zugrunde, dass es beim Frühstück um mehr geht als um eine gesunde Ernährung. Kinder, die im Elternhaus morgens kaum Ansprache erleben, brauchen diese umso mehr vor Unterrichtsbeginn. Deshalb wird das gemeinsame Frühstück auch durch Ehrenamtliche betreut werden. Das können beispielsweise Senioren oder Eltern sein. Sie sind wichtige Ansprechpartner, die ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder haben.
 
Freistaat übernimmt Kosten, Betreuung durch Ehrenamtliche
 
In den nächsten drei Schuljahren soll deshalb modellhaft an bis zu 120 Grund- und Förderschulen ein betreutes Frühstücksangebot eingerichtet werden. Mit dem Angebot können pro Schuljahr etwa 4.800 Schulkinder erreicht werden. Dazu sollen der Verein „brotZeit“ und die Initiative „denkbar schulfrühstück“ des BLLV Schulen, die einen entsprechenden Bedarf haben, bei der Organisation und Umsetzung des Frühstücksangebotes konzeptionell, organisatorisch und personell unterstützen. Beide Vereine bieten bereits seit mehreren Jahren Schulen ihre Unterstützung an. Die staatliche Förderung wird insbesondere die Kosten des Frühstücks und der Betreuung abdecken. Hierfür ist eine Pauschale von 1,50 Euro pro Frühstück vorgesehen. Die Erfahrungen in der Modellphase werden wissenschaftlich evaluiert.